Weltdiabetestag 2001
14. November 2001, 10.00 Uhr
"Diabetes - die große Gefahr für Herz und Kreislauf"
Zentralveranstaltung anläßlich des Weltdiabetestages 2001 in Erfurt, 14.11. 2001

 Weltdiabetestag 2001

Weltdiabetestag 2001
Grußworte der DDU
Grußworte der Bundesministerin für Gesundheit
Programm
Infomarkt
Veranstaltungsinformationen
Poster
Weitere Informationen
Presseberichte
 

Weltdiabetestag 2001

 

Weltdiabetestag 2001

Der 14. November eines jeden Jahres ist der Weltdiabetestag - es ist der Geburtstag des Insulinentdeckers Frederick Banting. Der Weltdiabetes-Verband „International Diabetes Föderation" (IDF) nutzt den 14. November, um mehr Aufmerksamkeit zu wecken für Diabetes und seine Folgen.

 


Grussworte der DDU für den Weltdiabetestag 2001

 

GRUSSWORTE FÜR DEN WELTDIABETESTAG 2001

Auf nach Erfurt am 14. November 2001!

Es gilt, in der Reihe der Landeshauptstädte nach Berlin 2000 in diesem Jahr den Weltdiabetestag in Thüringen zu feiern.

Die Deutsche Diabetes-Union hat die Einladung des Thüringer Landesverbandes des Deutschen Diabetiker Bundes und der Thüringer Gesellschaft für Diabetes und Stoffwechselkrankheiten die deutsche Zentralveranstaltung in der guten Stube Erfurts, dem Kaisersaal, auszurichten, von Herzen und mit großem Dank begrüßt.

Es gilt, mit diesem Tag, der weltweit am Geburtstag von Frederic G. Banting, einem der Entdecker des Insulins, als Diabetestag begangen wird, einen markanten Akzent in Diabetes-Angelegenheiten zu setzen.

Es gilt zusammen mit der internationalen Diabetes-Förderation, die das Motto des Tages benennt, auf eine verheerende Komplizenschaft von Diabetes und anderen Risikofaktoren aufmerksam zu machen.

Es gilt, Herzinfarkt und Schlaganfall als Diabetes-Folgen zu verstehen.

Es gilt, den Diabetes von seinem Ende her gesehen als Gefäßkrankheit zu entlarven.

Vom Weltdiabetestag 2001 erhoffen wir uns eine Mobilmachung dahingehend, dass die genannten Gefäßkatastrophen Herzinfarkt und Schlaganfall nicht länger als quasi harmlose Zuckerkrankheit gesehen werden.

Die Chance zu einer Krankheitsverhinderung oder mindestens einem Aufschub liegt darin, die Zusammenhänge ernst zu nehmen, liegt im frühen Erkennen der - heimtückischen - Schadensfaktoren Diabetes zusammen mit Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht und in deren aggressiver Behandlung.

Es gilt - reducing the burden: diabetes and cardiovascular disease - drohenden Schaden abzuwenden, ihn jedenfalls mit allen Möglichkeiten zu mildern.

 

  Prof. Dr. HR Henrichs
Präsident der Deutschen Diabetes-Union
Prof. Dr. D. Tschöpe
Präsidenten der Stiftung "Der herzkranke Diabetiker"
 
  © Deutsche Diabetes Union  

Grussworte für den Weltdiabetestag 2001

 

GRUSSWORTE FÜR DEN WELTDIABETESTAG 2001


Die Bundesministerin für Gesundheit Ulla Schmidt
Foto: DDU
Diabetes gehört zu den großen Volkskrankheiten, bei denen wir seit langem wissen, dass
Prävention sich lohnt. Deshalb unterstütze ich es sehr, dass die Deutsche Diabetes Union mit ihren Veranstaltungen zum Weltdiabetestag die Bevölkerung für das Thema Diabetes sensibilisieren will.

Die wesentlichen Risikofaktoren, die bei der Entwicklung eines Diabetes eine Rolle spielen, sind Übergewicht und Bewegungsmangel. Diese Faktoren sind lebensstilbedingt, d. h. sie sind beeinflussbar. Wie schwer es jedoch ist, riskante oder ungesunde Verhaltensweisen zu verändern, weiß jeder, der es einmal versucht hat. Leider führt das Wissen um die Zusammenhänge zwischen Lebensstil und Gesundheit bzw. Krankheit häufig nicht zu einer entsprechenden Verhaltensänderung. Manchmal glückt sie erst, wenn man selbst oder jemand im nahen Umfeld von einer schweren Erkrankung betroffen wird.

Um so wichtiger ist es, bereits früh im Leben die Weichen für ein gesundes Leben zu stellen: durch vernünftige ausgewogene Ernährung, viel Bewegung und Verzicht auf das Rauchen. In Studien konnte gezeigt werden, dass bei denjenigen, die regelmäßig Sport treiben, das Diabetes-Risiko um 50% geringer ist als bei Personen, die wenig körperlich aktiv sind. Jeder kann und sollte in eigener Verantwortung seinen Lebensstil so ändern, dass er dieser Krankheit vorbeugen kann mit dem zusätzlichen Effekt der Prävention auch anderer Zivilisationskrankheiten, wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Denn wir wissen inzwischen, dass gerade zwischen Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen ein enger Zusammenhang besteht.

Aber auch Personen, die schon an Diabetes erkrankt sind, haben viele Möglichkeiten, aktiv zu werden, um besser mit ihrer Erkrankung zu leben. Fragen der Ernährung spielen hier ebenso eine wichtige Rolle, wie körperliche Aktivität als Bestandteil der Therapie. Patientenschulungen können dabei helfen und entscheidend dazu beitragen, Folgekrankheiten zu verzögern.

Vor allem ist es für Menschen mit Diabetes wichtig, gut über ihrer Erkrankung Bescheid zu wissen. Nur so können sie die notwendigen therapeutischen Maßnahmen unterstützen. Die setzt jedoch voraus, dass ihnen die Informationen nutzerorientiert, praxisnah, wissenschaftlich fundiert und aktuell angeboten werden. Dabei gewinnen die modernen elektronischen Kommunikations- und Informationssysteme - und hier vor allem das Internet - zunehmend an Bedeutung. Mit diesen neuen Medien können Patientinnen und Patienten konkreter, anschaulicher und aktueller, als dies mit den klassischen Medien möglich wäre, über Fragen zur Gesundheit informiert werden. Voraussetzung ist jedoch, dass es entsprechende seriöse Informationsangebote gibt.

Das Bundesministerium für Gesundheit will daher im Rahmen seiner Initiative Aktionsforum Gesundheitsinformationssystem für Deutschland - AFGIS - für eine Plattform sorgen, auf der alle Anbieter von Gesundheitsinformationen einen bestimmen Qualitätsstandard einhalten. Gleichzeitig sollen Strukturen für die Vernetzung von elektronischen Gesundheitsinformationssystemen mit gleichartigen Systemen auf europäischer Ebene geschafft werden. Auch im Bereich des Diabetes mellitus fördert das Bundesministerium für Gesundheit ein Fachinformationssystem - www.diabetes-deutschland.de -, das u. a. allgemein verständliche Informationen zu allen Fragen des Diabetes bietet.


"
Diabetes läßt sich verhindern, Folgeerkrankung lassen sich mildern, wenn wir die Möglichkeiten der Prävention nutzen" - diese Botschaft sollte vom Weltdiabetestag ausgehen

 

  Die Bundesministerin für Gesundheit, Bonn, den 27.08.2001
Ulla Schmidt, MdB
Fernruf 0228 / 941-1000
 
  © Deutsche Diabetes Union  

Programm des Weltdiabetestages 2001

Programm am Weltdiabetestag 2001
Informationsveranstaltung:

Kaisersaal, Futterstraße 15/16, Erfurt

11.00 Uhr

Vortrag: Das Herz des Diabetikers
Referent: Dr. Teichel, Sachsen - Anhalt

11.00 Uhr

Vortrag: Das Hypertonieschulungsprogramm
Referent: Diabetesberaterin

12.30 Uhr

Pause

13.30 Uhr

4. Erfurter Treffen - Podiumsdiskussion
Diabetes bewältigen mit Herz, Sinn und Verstand
Moderation: Dr. I. Linck, MDR
Teilnehmer:

  • Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit
  • H. Schmidbauer, Mitglied des Bundestages
  • Prof. Dr. med. HR Henrichs, Präsident der Deutschen Diabetes-Union
  • Dr. K. Fehrmann, Vorsitzender des Deutschen Diabetiker Bundes
  • Prof. Dr. Med. D. Tschöpe, Präsident der Stiftung "Der herzkranke Diabetiker"
  • Prof. Dr. med. H. Schmechel, Vorsitzender der Thüringer Gesellschaft für Diabetes und Stoffwechselkrankheiten
  • Dr. med. J. Dehmel, Leiter Schwerpunktpraxis Gotha
  • PD. Dr. med. R: Lundershausen, Chefarzt, Diabetesfachklinik, Saalfeld
  • R. Heller, AOK Thüringen
  • Dr. med. B Mehlhorn, KV Thüringen
  • E. Claußen, Landesvorsitzende Thüringen, DDB Thüringen
  • J. Bürger-Büsing, Präsidentin Bund diabetischer Kinder und Jugendlicher

15.00 Uhr

Pause
   

 

Zentralveranstaltung der DDU zum Weltdiabetestag 2001
"Diabetes - die große Gefahr für Herz und Kreislauf":

Kaisersaal, Futterstraße 15/16, Erfurt

15.30 Uhr

Musikalischer Auftakt

15.45 Uhr

Grußworte:
Dr. Frank-Michael Pietzsch

Thüringer Minister für Soziales, Familie und Gesundheit
Prof. Dr. med. HR Henrichs
Präsident der DDU

16.00 Uhr
bis
18.00 Uhr

Vorträge:

Vom Ende her gesehen ist der Diabetes eine Gefäßkrankheit (geworden)

Prof. Dr. med. HR Henrichs

Der herzkranke Diabetiker - präventive und therapeutische Herausforderung
Prof. Dr. med. R. Petzold, Direktor der Diabetesfachklinik Bad Oeynhausen

Diabetiker als Hochrisikogruppe für Herzinfarkt - was war bekannt, was hat sich verändert.
Dr. med. H. Löwel, Institut für Epidemiologie chronischer Krankheiten, Oberschleissheim

Schlaganfall und Diabetes
Prof. Dr. med. R. Malessa, Chefarzt der Neurologischen Klinik des Sophien - und Hufeland Klinikum Weimar

 

 

 

Fortbildungsveranstaltung für Ärzte (mit Zertifizierung)
Multifaktorielle Genese und Intervention der koronaren Herzkrankheit bei Diabetes mellitus:

Kaisersaal, Futterstraße 15/16, Erfurt

18.30 Uhr
bis gegen
20.00 Uhr

Begrüßung
Prof. Dr. med. H. Schmechel

Risikofaktor Hypertonie bei Diabetes
Prof. Dr. med. H. Schmechel Vorsitzender der Thüringer Gesellschaft für Diabetes

Risikofaktor Dyslipoproteiämie bei Diabetes
Doz. Dr. med. U. Schauer, HELIOS Klinikum Erfurt

Risikofaktor postprandiale Blutzuckerwerte bei Diabetes
PD Dr. med. R. Lundershausen, Chefarzt, Diabetesfachklinik, Saalfeld

Risikofaktor Bewegungsmangel, metapolisches Syndrom, Diabetes mellitus- Sport als Therapeutikum
Prof. Dr. med. K.H. Arndt, Vorsitzender des Thüringer Sportärztebundes

 

 
  Ein aktuelles Programm auf den Seiten der Deutschen Diabetes Union

 


Infomarkt

Informationsmarkt und andere Veranstaltungen mit dem Landessportbund und Fitneß:

Ab 10.00 Uhr

haben wir einen Informationsmarkt vorbereitet. Es besteht die Möglichkeit, Gesundheit und Fitness überprüfen zulassen und an einem Gewinnspiel teilzunehmen.

 

Im Umfeld des Weltdiabetestages finden in Thüringen weitere zahlreiche Veranstaltungen mit verschiedenen Kooperationspartnern statt. Genauere Informationen finden Sie in der Veranstaltungsbroschüre "Diabetes bewältigen mit Herz, Sinn und Verstand", erhältlich ab Anfang November 2001 in der Geschäftsstelle des Landesverbandes Thüringen, DDB und in Apotheken.

 

Die Veranstaltung wird unterstützt von:

Lilly - Deutschland GmbH, als Hauptsponsor und Mitinitiator des Arbeitskreises St. Vincent, deren 125-jähriges Firmenjubiläum in diesem Jahr zusammenfällt mit dem 5. Geburtstag von „Humalog“.
Zahlreiche Firmen, Verbände, Krankenkassen und Apotheken stellen sich vor

 


Veranstaltungsinformationen

Veranstaltungsinformationen zum Weltdiabetestag 2001:

   

 

VERANSTALTUNGSORT

Zentralveranstaltung anlässlich des Weltdiabetestag - 2001 in Erfurt
14. November 2001
Kaisersaal
Futterstraße 15/16
Erfurt

 

 

 

VERANSTALTER

Deutsche Diabetes-Union e.V. (DDU)
Danziger Str. 10
49610 Quakenbrück
Tel: 05431 / 15 28 30
Fax: 05431 / 15 28 33
eMail:
weltdiabetestag@diabetes-union.de
WWW:
www.diabetes-union.de/

Thüringer Gesellschaft für Diabetes und Stoffwechselkrankheiten

Stiftung "Der herzkranke Diabetiker"

WWW:
www.stiftung-dhd.de

Deutscher Diabetiker Bund e.V. (DDB)
Landesverband Thüringen
Thälmannstraße 25
99085 Erfurt
Tel.: 0361 / 7 31 48 19
Fax: 0361 / 7 31 48 19
eMail :
ddb-thueringen@gmx.de
WWW:
www.ddb-thueringen.de.vu/

 

 

 


Poster zum Weltdiabetestag 2001

Poster zum Weltdiabetestag 2001

 

 

Weltdiabetestag 2001

 

© DDU / IDF

 

Weltdiabetestag 2001

 

© DDU / IDF
 
  © DDU / DDB / TGD / DHD

 


Weitere Informationen

Weitere Informationen:

Weitere Informationen auf der Web-Seite der DDU:
Weltdiabetestag 2001
  www.weltdiabetestag.de
  Info-Blatt zum Weltdiabetestag
(PDF-Datei, ca. 228 kByte, Copyright © DDU / DDB / TGD DDH)

 

 
  Weltdiabetestag Fact Sheets
  Was ist Diabetes?
  Diabetes und Herz-Kreislaufkrankheiten
  Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen: die Kosten
  Prävention ist der Schlüssel
  Die Last erleichtern 1
  Die Last erleichtern 2
  Diabetes Fakten und Zahlen
   
   
  Rückblick Weltdiabetestag 2000

 

Rückblick Weltdiabetestag 1999
   
  Die Zentralveranstaltung zum Weltdiabetestag 2002 findet am 14.11.2002 in Hannover statt.

 


Presseberichte


dpa / news aktuell - ots, 08.11.2001 

Diabetes und Herz-Gefäßerkrankungen: die heimliche, unheimliche - vermeidbare Allianz

Einladung der Deutschen Diabetes-Union (DDU) zum Weltdiabetestag am 14. November 2001 - Pressekonferenz am 13.11.2001

Erfurt (ots) -

Weltdiabetestag 2001: "reducing the burden: diabetes and cardiovascular disease" - die Bürde zu erleichtern, eine schwere Hypothek aus dem Zusammenhang zwischen einem Diabetes und Herz-Kreislauf- bzw. Gefäßerkrankungen abzutragen - dies Motto der internationalen Diabetesgesellschaft (in Deutschland Deutsche Diabetes-Union) bestimmt das Denken und die Aufrufe zum 14. November, dem Tag, an dem F.G. Banting, einer der Entdecker des Insulins Geburtstag hatte und an dem in jetzt 132 Ländern rund um die Welt der Diabetestag begangen wird.

Zunächst eine im coma diabeticum tödlich verlaufende Stoffwechselkatastrophe, danach vermeintlich entschärft als "Zuckerkrankheit" mit Durst und Müdigkeit hat der Diabetes sein Erscheinungsbild und damit sein Bedrohungspotential wieder einmal drastisch gewandelt. Die Stoffwechselstörung hat sich - chronisch geworden - als heimlich, unheimlich schwelende Gefäßkrankheit entpuppt. Am Ende eines Diabetesprozesses sehen wir heute Gefäßkatastrophen, den Herzinfarkt, die periphere arterielle Verschlusskrankheit und den Schlaganfall - als die neuen Bürden: Ein Krankheitsprozess mit sich wandelnden Brennpunkten um neue Komplizen im Schadenskartell: Übergewicht, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung und Diabetes. Um den Diabetes hat sich dieses Gefährdungspotential etabliert, das es zu entlarven und schadensverhindernd zu bekämpfen gilt: das gemeinsame Plakat zum Tage macht Aufgaben und Chancen sichtbar:

  • Don't smoke - lass das Rauchen sein
  • Eat healthily - ernähr Dich vernünftig
  • keep fit - bleibe fit
  • control your glucose level - halte Deinen Blutzucker im Griff
  • enjoy social life - suche ein Leben im positives Miteinander
   
Allein der Gedanke, dass diese Botschaft am 14.11.2001 auf der ganzen Welt laut wird, ist faszinierend. Die globale Mobilmachung hat das Ziel, dass die genannten Gefäßkatastrophen nicht länger als unerklärte und unerklärbare Schicksalsschläge und der Diabetes mit seinen Kumpanen nicht länger als harmlose Gesellen angesehen werden. Die Chance zu einer Krankheitsverhinderung oder zumindest zu einem Aufschub im Prozess liegt darin, die Zusammenhänge ernst zu nehmen. Liegt im frühen Erkennen der - heimtückischen - Schadensfaktoren und in deren aggressiver Behandlung.

Für die zu unserem Tage vorgeschlagenen Maßnahmen (siehe oben) ist der Wirksamkeitsbeweis - besonders eindrucksvoll durch eine kürzlich publizierte Studie aus Finnland - zweifelsfrei gezeigt worden. Die Allianz dagegen enthält auch Medikamente, die wirksamste Waffe aber sind das Problembewusstsein und daraus folgend eine bewusste Lebensführung, die Anliegen des diesjährigen Weltdiabetestages 2001.

Wir laden Sie herzlich zur Pressekonferenz ein:

Weltdiabetestag 2001 "Diabetes - Herz und Gefäßsystem"

13.11.2001, 10.30 Uhr - 12.00 Uhr, Kaisersaal Salon Schumann, Futterstr. 15/16, Erfurt

Themen der Pressekonferenz:

  • Aktuelles zum Weltdiabetestag "Diabetes - die große Gefahr für Herz und Kreislauf".
  • Der herzkranke Diabetiker, welche präventiven und therapeutischen Möglichkeiten gibt es?
  • Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen - Haupttodesursache für Diabetiker !
  • Schlafanfall und Diabetes - was ist an möglichen Risiken zu vermeiden und wie?
  • Wie sind die Zahlen, Daten und Fakten für Deutschland ?
  • Die heimtückischen Faktoren - Diabetes in Kombination mit Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht.
  • Risikofaktor Bewegungsmangel - wie wird der Diabetiker motiviert?
  • Welche Eigeninitiative muss der Diabetiker übernehmen ?
  • Generalthema der WHO für die nächsten 3 Jahre: Verminderung der Lasten ? . aber wie ?


Über diese und andere Punkte berichten und diskutieren folgende Experten:

  • Prof. Dr. med. Peter Bottermann, Pressesprecher, Deutsche Diabetes-Gesellschaft, München (Moderation)
  • Edith Claußen, Landesvorsitzende, Deutscher Diabetiker Bund Thüringen, Erfurt
  • Dr. oec. Klaus Fehrmann, Bundesvorsitzender, Deutscher Diabetiker Bund, Plauen
  • Prof. Dr. med. Helmut R. Henrichs, Präsident, Deutsche Diabetes-Union, Quakenbrück
  • Prof. Dr. med. Rüdiger Landgraf, Präsident, Deutsche Diabetes-Gesellschaft, München
  • Dr. med. Hannelore Löwel, Institut für Epidemiologie chron. Krankheiten, Oberschleißheim
  • Prof. Dr. med. Harald Schmechel, Vorsitzender der Thüringer Gesellschaft für Diabetes, Erfurt
  • Christine Anding, Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit , Erfurt

 

     
   ots Originaltext: Deutsche Diabetes-Union (DDU)

Für Rückfragen Pressestelle Weltdiabetestag 2001:
Ingetraud Witte und Anina Capalbo
Merscheider Str. 204, 42699 Solingen
Telefon: 0212 - 233 11 80, Telefax: 0212 - 233 11 81, Mobil: 0172 - 722 17 11
eMail: service@wahlpr.de

Copyright © 2001 dpa / news aktuell
 

Stiftung "Der herzkranke Diabetiker", 04.11.2001 

Pressemitteilung zum Weltdiabetestag am 14. November 2001 (Motto: "Diabetes und Herz")

Weil Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammen gehören: Stiftung "Der herzkranke Diabetiker" fördert fachübergreifende Zusammenarbeit

Statement des Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung "Der herzkranke Diabetiker", Prof. Dr. med. Diethelm Tschöpe, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf


Diabetes mellitus, insbesondere der Typ 2-Diabetes, und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören weit enger zusammen, als dies gemeinhin angenommen wird. Einige Zahlen sollen dies im Folgenden verdeutlichen: Mehr als 75 % aller Patienten mit Diabetes sterben am Herzinfarkt oder Schlaganfall. Im Gegensatz zur nichtdiabetischen Bevölkerung besteht diese Besorgnis erregende Situation nahezu unverändert fort. Für Frauen scheint sich die Lage derzeit sogar noch zu verschlechtern. Umgekehrt haben neuere Forschungen aus Tübingen ergeben, dass bei fast 90 % aller Infarktpatienten ein Zusammenhang mit einer chronischen Zuckerstoffwechselstörung gesehen werden muss. Diese Daten und ihre Bedeutung für die Kardiologie haben für großes Aufsehen gesorgt und man muss dabei berücksichtigen, dass auch Vorstufen des Diabetes in die Ursachenforschung der Infarkte eingeflossen sind. Dies macht aber um so deutlicher, dass bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen gezielt nach einer zugrunde liegenden Zuckerstoffwechselstörung gefahndet werden muss, und sei es nur, dass ein erhöhtes familiäres Risiko für Diabetes mellitus vorliegt. Denn wir wissen heute, dass der Typ 2-Diabetes eine hohe vererbliche Komponente hat und dass jeder Typ 2-Diabetiker nicht nur sich selber, sondern auch sine Kinder und Enkel als Hochrisikopersonen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Auge behalten sollte. Würden wir heute schon Typ 2-Diabetiker und auch ihre Nachkommen von vornherein als potentielle Herz- und Gefäßpatienten betrachten und auch behandeln, kämen wir der tatsächlichen Sachlage einen wesentlichen Schritt näher und könnten der wachsenden Zahl von später ernsthaft Erkrankten wirksam begegnen.

Die Realität sieht heute aber leider ganz anders aus: Nur etwa 20 % aller manifesten Diabetiker werden von ihrem behandelnden Arzt auf ihr drohendes Infarktrisiko hin angesprochen. Dies zeigt ganz klar die herausragende Rolle des aufgeklärten, gut informierten und selbstbewussten Patienten. Er muss sein Schicksal selbst in die eigene Hand nehmen und den Arzt auf sein Risiko hinweisen.

  • Der Diabetes mellitus ist von Beginn auch eine Gefäßkrankheit. Diabetes ist ein unabhängiger Risikofaktor für Gefäßereignisse wie Herzinfarkt und Schlaganfall, aber meistens sind weitere typische Risikofaktoren wie Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck (Hypertonie) und Übergewicht vorhanden. Zusätzlich besteht häufig ein vielschichtiger genetischer Hintergrund, der eine erhöhte Anfälligkeit dieser Patienten für Herzinfarkt und Schlaganfall begründet. Letztlich kommt es zu einer beschleunigten Entwicklung einer besonders schlimmen Veränderung der Blutgefäßwände durch schädigende An- und Einlagerungen, die sich mit einer beschleunigten Gerinnungsneigung kombiniert. Diese Mechanismen scheinen auch für den schlechteren Erfolg solcher Maßnahmen verantwortlich zu sein, mit deren Hilfe man versucht, verschlossene Blutgefäße wieder durchgängig zu machen, wie z. B. Ballonkatheterdehnung oder Gefäß-Bypass.
  • Das erfordert eine frühzeitige Diagnostik der Gefäße und des Herz- Kreislaufsystems sowie eine umfassende, vor allem vorbeugende Behandlung aller Risikofaktoren. Eine alleinige Blutzuckernormalisierung kann all diese Veränderungen nicht neutralisieren. Neben Allgemeinmaßnahmen, die auf eine gesunde Lebensführung mit ausgewogener, fett- und zuckerarmer und ballaststoffreicher Ernährung und ausreichend körperlicher Bewegung hinwirken, müssen sich Blutdruck senkende, gerinnungshemmende und den Fettstoffwechsel normalisierende Maßnahmen an den individuellen Bedürfnissen des betroffenen Patienten ausrichten.
  • Die Stiftung "Der herzkranke Diabetiker" möchte den Informationsbedarf zwischen den verschiedenen ärztlichen Fachgruppen - den Gefäß-, Herz- und Diabetesspezialisten - thematisieren (Aufklärung), die Erforschung gefäßmedizinischer Probleme des Diabetikers stimulieren und zu einer frühen Prävention aufrufen, die neben diabetologischen auch gefäßmedizinische Behandlungskriterien beinhaltet.


Die Stiftung "Der herzkranke Diabetiker" in der Deutschen Diabetesstiftung gründet sich auf die o.g. ernüchternde Erkenntnis, dass Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen die dominante Ursache für die erhöhte Sterblichkeit, insbesondere jedoch auch der wichtigste Einflussfaktor für die Lebensqualität von Diabetikern sind. Dabei geht der Gründungsgedanke der Stiftung "Der herzkranke Diabetiker" davon aus, dass ein offensichtliches Informationsdefizit auf Seiten der betroffenen Patienten, der behandelnden Ärzte und der thematisch orientierten Forschung besteht, das wesentlich zu der geschilderten, unverändert dramatischen Situation beiträgt. Eine Verbesserung der medizinischen Versorgungslage der Diabetespatienten im Sinne der St.-Vincent-Deklaration, die eine Halbierung der Zahl der diabetesbedingten Fußamputationen und eine deutliche Verringerung der durch Mangeldurchblutung bedingten Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie des dialysepflichtigem Nierenversagens fordert, kann nur durch intensive Information/ Aufklärung und Anleitung zu früher Erkennung und vorbeugender Behandlung erreicht werden. Die Stiftung "Der herzkranke Diabetiker" in der Deutschen Diabetesstiftung unterstützt daher als fachgruppenübergreifendes Forum Forschungsvorhaben, therapiebegleitende Maßnahmen sowie Aufklärung und Laienarbeit, um damit dem übergeordneten Ziel zu dienen, die überbordende Belastung der Diabetespatienten durch Erkrankungen des Herz-Kreislauf- bzw. Gefäßsystems zu vermindern und zu verhindern.

Kontakt:
www.stiftung-dhd.de

Rückfragen richten Sie bitte an:
Redaktionsbüro Martin Wiehl
Bebelstraße 53, 99086 Erfurt
Tel. (03 61) 6 43 54 13
Fax (03 61) 6 43 54 06


Copyright © 2000 Stiftung "Der herzkranke Diabetiker"

 

 

Stiftung "Der herzkranke Diabetiker", 04.11.2001 

Pressemitteilung zum Weltdiabetestag am 14. November 2001 (Motto: "Diabetes und Herz")

Zum Weltdiabetestag

Statement des Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung "Der herzkranke Diabetiker", Prof. Dr. med. Diethelm Tschöpe, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Das Motto des diesjährigen Weltdiabetestages "Diabetes und Herz" bringt die Problematik, die sowohl die Patienten als auch die Behandler der chronischen Stoffwechselkrankheit Diabetes mellitus immer deutlicher sehen, auf den Punkt: Diabetes, ganz besonders der Typ 2-Diabetes, ist nicht nur die Jahrzehnte lang so genannte "Zuckerkrankheit", sondern vor allem auch eine Erkrankung, die die Organe angreift. An einem erhöhten Blutzuckerwert allein verstirbt kein Mensch. Aus einem erhöhten Blutzuckerwert allein ergibt sich noch nicht einmal ein Leidensdruck. Jahrelang erhöhte Blutzuckerwerte aber führen zu Schäden an den großen und kleinen Blutgefäßen. Und zusammen mit verschwisterten Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Störungen der Blutgerinnung führt eine chronische Störung des Zuckerstoffwechsels unweigerlich zu Herzinfarkt, Nierenversagen und/oder Schlaganfall.

Dem kann Einhalt geboten werden. Der Weltdiabetestag 2001 ist nur ein Tag. Ich werde mich persönlich dafür einsetzen, dass über den Tag hinaus die "Zuckerkrankheit" von vornherein auch als Herz- und Gefäßkrankheit betrachtet und behandelt wird. Ganz entschieden werde ich mich aber auch dafür einsetzen, dass bei Herz- und Gefäßkranken eine häufige und möglicherweise ursächliche Störung des Zuckerstoffwechsels berücksichtigt und mitbehandelt wird.

Kontakt:
www.stiftung-dhd.de

Rückfragen richten Sie bitte an:
Redaktionsbüro Martin Wiehl
Bebelstraße 53, 99086 Erfurt
Tel. (03 61) 6 43 54 13
Fax (03 61) 6 43 54 06


Copyright © 2000 Stiftung "Der herzkranke Diabetiker"

 

 

Stiftung "Der herzkranke Diabetiker", 04.11.2001 

Zum Weltdiabetestag am 14. November 2001 (Motto: "Diabetes und Herz")

Jeder kann sein Diabetes- und Herz-Kreislauf-Risiko senken

Interview mit dem Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung "Der herzkranke Diabetiker", Prof. Dr. med. Diethelm Tschöpe, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf


? Herr Prof. Tschöpe, Sie haben des Öfteren darauf hingewiesen, dass der Diabetes mellitus von Anfang an auch eine Gefäßerkrankung ist. Wie ist das zu verstehen?

! Zumindest gilt das in dieser Klarheit für den Typ 2-Diabetes, wo wir festzustellen haben, dass mit der Diagnose des Diabetes allzu häufig bereits Gefäßveränderungen im Bereich der Herzkranzarterien vorhanden sind, auch wenn der Patient noch asymptomatisch ist. Das macht letztlich das besondere Schicksal aus: Der Patient ist krank, er merkt es nicht und der behandlungsführende Arzt wird nicht aktiv, weil ihn der Patient nicht mit entsprechenden organischen Beschwerden konfrontiert. Das ist sozusagen die doppelte Gefährdung: vorhandener Organschaden, aber unterbleibende Intervention auf Grund der genannten Zusammenhänge.

? Können Sie bitte näher erläutern, welche Rolle Blutgerinnungsstörungen in diesem Zusammenhang spielen und was die Ursachen dafür sind?

! Man könnte lapidar sagen: "Wer süß ist, ist auch klebrig." Das soll darauf hindeuten, dass "süßes" Blut eben besonders zäh ist, dass eine zähe Flüssigkeit schlechter fließt, dass eine schlechter fließende Flüssigkeit einen Gerinnungsvorgang begünstigt. Und wir müssen wissen, wenn es zum Herzinfarkt oder auch zum Schlaganfall kommt, hat sich immer ein Blutgerinnsel gebildet, das die Organ versorgende Arterie verschließt und dann einen Infarkt auslöst - mit den entsprechenden dramatischen, häufig tödlichen Konsequenzen. Das heißt mit anderen Worten: Jeder Patient, der über ein besonders aktives Gerinnungssystem verfügt, ist potentiell stärker infarktgefährdet. Das gilt für Diabetiker. Und deswegen ist ganz besonders darauf zu achten, dass alle Faktoren, die diese überschießende "Blutklebrigkeit", Blutgerinnung fördern, normalisiert werden. Dazu gehört selbstverständlich der Blutzucker. Dazu gehören aber selbstverständlich auch andere Risikofaktoren mit ähnlichen Konsequenzen, wie beispielsweise erhöhte Blutfettwerte oder ein stark erhöhter Blutdruck. Die Konsequenz für den Patienten muss lauten, dass er nur durch eine möglichst zielwertgenaue Einstellung aller Risikofaktoren den Risikofaktor "Blutgerinnung" in den Griff bekommen kann. Dazu gehört allerdings auch eine prophylaktisch schützende Medikamentengabe mit Hemmern der Blutplättchenfunktion, die das Blut, mit anderen Worten, "flüssiger" machen.

? Diese Einschätzung insgesamt hört sich ja für den Diabetiker ja sehr Besorgnis erregend an. Hier stellt sich auch folgendes Problem: Wenn der Betroffene nicht klare, konkrete, praktisch umsetzbare Handlungsvorschläge bekommt, wie er seiner Gefährdung begegnen kann, wird er resignieren und gar nichts mehr unternehmen. Was kann er selber tun?

! Zunächst einmal ist es wichtig, die Problemzusammenhänge, die wir kennen, klar anzusprechen. Das heißt, sowohl in der Gesundheitsaufklärung für die Bevölkerung als auch in der einzelnen Behandlungssituation des Patienten bei seinem behandelnden Arzt ganz klar auf diese Zusammenhänge hinzuweisen, auch wenn der Patient sich subjektiv für gesund hält und noch über keine Schmerzen oder Beschwerden im klassischen Sinne klagt. Das Risikobewusstsein sowohl des Arztes als auch des Patienten muss geschärft werden. Das ist der erste Schritt.

Dieser Schritt führt zu der Aussage, dass diese potentielle Bedrohung entschärft werden kann, weil man sehr erfolgreich dem Patienten Strategien anbieten kann, wie er mit seinem Risiko umgehen und sich vor solchen ernsten Problemen schützen kann. Das fängt bei ganz einfachen Dingen an - wie einer Beratung zu einem gesunden Lebensstil, insbesondere gesunde Ernährung, viel Bewegung, Sport und hört bei einer sehr komplexen Intervention mit Medikamenten und manchmal auch mit entsprechenden Prozeduren wie Herzkatheter usw. auf.

Deswegen ist es wichtig, dass konkret angesprochen wird, was zu tun ist. Und hier müssen wir feststellen, dass in der Vergangenheit möglicherweise nicht immer alle Beteiligten optimal zusammengespielt haben. Das ist auch eine Funktion unserer Stiftung "Der herzkranke Diabetiker". Wir wollen mit Projekten diesen Informationsfluss zum Patienten hin in Gang bringen, wir wollen dem Patienten Angebote machen, sich zu informieren, aber auch Angebote machen, ganz aktiv etwas für seine Gesundheit zu tun. Da haben wir einiges auf den Weg gebracht und ich möchte darauf hinweisen, dass wir sehr dankbar sind, dass wir in diesem Jahr einen Weltdiabetestag unter dem Motto "Diabetes und Herz" haben, der quasi als Kristallisationspunkt Aktivitäten nach sich zieht, die dem Patienten auch ganz konkret weiterhelfen können. So fördert unsere Stiftung zum Beispiel Projekte in Zusammenarbeit mit Sportverbänden, bei denen sich betroffene Patienten in "Mitmachaktionen" ganz individuell informieren können über ihren eigenen Fitnessstand und darüber, welcher Sport ihnen Spaß macht und welcher für sie geeignet ist. Dabei können sie auch eine medizinische Anleitung erhalten. Das heißt, es geht darum, neben Information insbesondere Hilfsangebote für eine angemessene Versorgung und Prävention von Patienten aufzubauen und das ist eine Aufgabe, die wie ein Mosaik Steinchen für Steinchen wachsen muss. Aber wir haben mit der Gründung unserer Stiftung vor zwei Jahren damit begonnen und ich denke, wir sind auch auf diesem Weg schon ein Stück weit vorangekommen.

Vielen Dank für dieses Gespräch!

Kontakt:
www.stiftung-dhd.de

Rückfragen richten Sie bitte an:
Redaktionsbüro Martin Wiehl
Bebelstraße 53, 99086 Erfurt
Tel. (03 61) 6 43 54 13
Fax (03 61) 6 43 54 06

Copyright © 2000 Stiftung "Der herzkranke Diabetiker"

 

 

Stiftung "Der herzkranke Diabetiker", 04.11.2001 

Zum Weltdiabetestag am 14. November 2001 (Motto: "Diabetes und Herz")

"Diabetes - die große Gefahr für Herz und Kreislauf"

Statement des Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung "Der herzkranke Diabetiker", Prof. Dr. med. Diethelm Tschöpe, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf


Das Motto des diesjährigen Weltdiabetestages bestätigt das Konzept der Stiftung "Der herzkranke Diabetiker" (DHD) in der Deutschen Diabetesstiftung. Die amerikanische Herz- und Diabetesgesellschaft haben der epidemiologischen Datenlage Rechnung getragen: "Diabetes is a cardiovascular disease!"

Hieraus leiten sich die derzeit laufenden großen Öffentlichkeitskampagnen ab, deren Ziel es ist, betroffene Patienten und behandelnde Ärzte der unterschiedlichen Disziplinen zusammenzuführen, aber eben auch in der allgemeinen Bevölkerung auf das Problem hinzuweisen. Es darf nicht vergessen werden, dass die Welt vor einer Diabetesepidemie (Typ-2) steht und die Belastung der Gesellschaft durch Gefäßkrankheiten ganz wesentlich durch diese Entwicklung bedingt ist.

Die Stiftung der "Der herzkranke Diabetiker" widmet sich seit zwei Jahren diesem bislang unterschätzten Problem:

  • Die meisten Patienten mit Diabetes sterben an arteriell-thrombotischen Komplikationen auf atherosklerotisch veränderten Gefäßen, d.h. meistens am Herzinfarkt. Diabetes ist ein unabhängiger Risikofaktor für diese klinischen Komplikationen, aber meistens sind weitere typische Risikofaktoren wie Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck (Hypertonie) und Übergewicht vorhanden. Diabetiker haben eine geringere Erfolgsquote solcher Maßnahmen, mit deren Hilfe man versucht, verschlossene Blutgefäße wieder durchgängig zu machen (z.B. Thrombolyse, , PTCA, Bypass).
  • Diese Botschaften waren der Kern des Gründungsgedankens der DHD und stecken gleichzeitig die Widmung der Stiftungsaktivitäten ab. Die DHD ist korrespondierendes Mitglied der Nationalen Herz-Kreislauf-Konferenz (NHKK) geworden und sieht sich damit als gesundheitspolitischer Interessenvertreter der vielen zuckerkranken Menschen, die Probleme an Herz und Gefäßen entwickelt haben.
  • Als wichtigste Aktivität hat der Förderpreis der Stiftung DHD, seine Ausschreibung sowie vor allem die eingegangenen Beiträge gezeigt, dass in Deutschland eine blühende Landschaft wissenschaftlich aktiver Gruppen, aber auch klinisch aktiver Ärzte sowie von Laienverbänden besteht, die sich der gemeinsamen Sache verdienstvoll annehmen.
  • Mittlerweile sind große Therapiestudien publiziert und wissenschaftlich interpretiert worden, die eine neue Sicht des Problems zuckerkranker Herzpatienten, aber auch der therapeutischen Notwendigkeiten erbracht haben; so z. B. die einfache Erkenntnis, dass alle Typ-2 Diabetiker wie Patienten betrachtet und behandelt werden sollten, die schon einmal ein schwerwiegendes Herz-Kreislauf-Ereignis erlitten haben. Die glukozentrische (= isoliert blutzuckerbezogene) Betrachtungsweise verändert sich hin zur multifaktoriellen Sicht, sowohl auf Seiten der Pathophysiologie als auch der Therapie. Leider nehmen viele Kollegen und vor allem die Betroffenen selber diese veränderten Einsichten nur selten und viel zu spät wahr. Die Stiftung DHD möchte daher durch ihre Öffentlichkeitsarbeit auch ein Stück Informationsdemokratie befördern, die die Patienten zu informierten Partnern in der Therapiepraxis, aber auch der gesundheitspolitischen Debatte macht.
  • Es wird darauf ankommen, die Neustrukturierung unseres Gesundheitssystems zu nutzen, um zu einer breiten interdisziplinären Zusammenarbeit der beteiligten Disziplinen und Instanzen zu kommen, um einen multimodalen Therapieansatz zur aggressiven Gefäßprävention bei Diabetikern ("Risikofaktorenmanagement") auf allen Ebenen nachhaltig umzusetzen.


Kardiovaskuläres Risikofaktorenmanagement bei Diabetikern ist ein interdisziplinärer Ansatz, in dem die Stiftung helfen möchte, alle Beteiligten in fairer Zusammenarbeit zum Wohle der betroffenen Patienten zusammenzuführen.

Kontakt:
www.stiftung-dhd.de

Rückfragen richten Sie bitte an:
Redaktionsbüro Martin Wiehl Tel. (03 61) 6 43 54 13
Bebelstraße 53, 99086 Erfurt Fax (03 61) 6 43 54 06

Copyright © 2000 Stiftung "Der herzkranke Diabetiker"

 

 

Stiftung "Der herzkranke Diabetiker", 04.11.2001 

10- Punkte Programm für "herzkranke Diabetiker"

1

Umfassende Bestimmung des individuellen Gefäßrisikos (Raucherstatus, Bewegungsstatus, Ernährungsstatus, Familienvorgeschichte) !

2

Allgemeine Untersuchung der gefährdeten Organe und Arterien mit einfachen, nicht eingreifenden Untersuchungsverfahren (z.B. Pulsstatus, Dopplerindex, Duplexsonografie, Echokardiographie, Belastungstests etc.) !

3

Körpergewicht bestimmen, Zielgewicht festlegen, individuelle Ernährungsempfehlung ( insbesondere wenig gesättigtes und gehärtetes Fett, viel Ballaststoffe) !

4

Blutzuckereinstellung überprüfen (HBA1c, Blutzucker nüchtern und zwei Stunden nach dem Frühstück) !

5

Bluttfettwerte überprüfen (Cholesterin, LDL-schlecht, HDL-gut; Triglyceride) !

6

Blutdruck überprüfen (<130/80, allgemein je niedriger, desto besser) !

7

Regelmäßige Überprüfung der Nierenfunktion (Creatinin im Blut, Eiweiß im Urin) !

8

Regelmäßig nicht- erschöpfende körperliche Bewegung !

9

Hemmstoffe der Blutplättchen, die das Infarktgerinnsel in einer organversorgenden Arterie auslösen, prophylaktisch schon vor einem Erstinfarkt !

10

Falls erforderlich, frühzeitiger Medikamente mit gesichert herzschützender Wirkung einsetzen (z.B. Acetylsalicylsäure, ACE-Hemmer, ß-Blocker, Statine)

Bitte fragen Sie Ihren Arzt, bzw. Ihren Patienten!


Kontakt:
www.stiftung-dhd.de

Rückfragen richten Sie bitte an:
Redaktionsbüro Martin Wiehl
Bebelstraße 53, 99086 Erfurt
Tel. (03 61) 6 43 54 13
Fax (03 61) 6 43 54 06

Copyright © 2000 Stiftung "Der herzkranke Diabetiker"

 

 

dpa / news aktuell - ots, 06.11.2001 

Bundesweite Aufklärungs-Kampagne zur größten Volkskrankheit Diabetes

Deutsche Diabetes-Stiftung (DDS) und viele Förderer engagieren sich

München/Berlin (ots) - Über fünf Millionen Diabetiker sind in Deutschland bereits in Behandlung - wohl jeder Zehnte unter uns ist an Diabetes erkrankt. Dramatisch ist, dass mehrere Millionen nichts von ihrer Erkrankung wissen. Bis 2010 müssen wir mit einer Verdoppelung rechnen!

Die Deutsche Diabetes-Stiftung wollte anlässlich des diesjährigen "Weltdiabetestages" (immer am 14. November) ihre mehrjährige bundesweite Aufklärungs-Kampagne "Millionen Deutsche haben Diabetes ... und wissen es nicht. / Diabetes erkennen - Risiko vermeiden" mit einer großen Auftakt-Pressekonferenz starten, hat diese jedoch aufgrund der politischen Lage verschoben.

Die derzeit unberechenbare Weltpolitik und die Angst vor Terror sind in den Köpfen jedes einzelnen, auch die Medien stehen permanent in Erwartung neuer Schreckensmeldungen: Milzbrand ist aktuell in aller Munde. Die Angst ist verständlich, aber wir dürfen trotzdem unsere Augen nicht vor bereits bestehenden Problemen verschließen:

  • Diabetes, unsere größte und teuerste Volkskrankheit, ist Faktum - aber im "Medienalltag" schwer zu vermitteln.

Umso mehr bedarf es dieser Aufklärungs-Kampagne !

Deshalb startet die Diabetes-Stiftung mit dem 14. November 2001 diese auf viele Jahre angelegte Kampagne, die der Bevölkerung mit Hilfe eines einfachen RISIKO-CHECKS die Gefahr sichtbar machen soll. Diabetes ist ohne spektakuläre Symptome, tut zunächst nicht weh. Folglich fühlen sich sehr viele unter uns von d i e s e m Thema nicht angesprochen, wie z.B. bei Krebs oder Schlaganfall oder Aids - ein gefährlicher und oftmals folgenschwerer Irrtum. Denn auf Grund der zu spät entdeckten und nicht rechtzeitig behandelten Stoffwechsel-Erkrankung Diabetes kommt es sehr häufig zu Gefäßkrankheiten - mit dramatischen Folgen:

  • 28.000 Amputationen = alle 19 Minuten eine !
  • 6.000 neue Erblindungen = alle 90 Minuten eine !
  • über 8.000 neue Dialysebehandlungen = alle 60 Min. eine neue Dialysepflicht !
  • 27.000 Herzinfarkte = alle 19 Minuten einer !
  • mehr als 44.000 Schlaganfälle = alle 12 Minuten einer !

(Zahlen pro Jahr, Quelle: CODE-2-Studie)

Mit ihrer Aufklärungs-Kampagne will die Diabetes-Stiftung erreichen, dass in der Bevölkerung mehr Bewusstsein und Klarheit geschaffen werden. Ziel ist es, die Betroffenen früher zu entdecken und Ihnen damit die Chance zu geben, von den massiven Folgeerkrankungen verschont zu bleiben. Denn es kann jeden unter uns treffen. Aus volkswirtschaftlicher Sicht sind wir jetzt schon enorm belastet - mit über 50 Mrd. DM pro Jahr für die Behandlung inkl. aller Folgekosten.

Die Deutsche Diabetes-Stiftung setzt darauf, dass alle Verantwortlichen in den Medien sowie auch in Politik und Gesundheitswesen dieser Aktion die Aufmerksamkeit und Unterstützung zukommen lassen, die sie aufgrund der gewaltigen und weiter wachsenden Problematik nötig hat. Stellen Sie uns Ihre Fragen !

Weitere Einzelheiten und Informationsmaterial zur Aufklärungs-Kampagne "Diabetes erkennen - Risiko vermeiden" bekommen Sie im Internet unter:
www.diabetesstiftung.de oder direkt bei der DDS-Geschäftsstelle unter der Telefonnummer: 0 89 / 28 702-400.


ots Originaltext: Deutsche Diabetes-Stiftung

Reinhart Hoffmann, Beauftragter des Vorstands der DDS, steht für Rückfragen und Vermittlung von Interview-Partnern bereit.

Deutsche Diabetes-Stiftung (DDS)
Tengstraße 22
80798 München
Telefon: 089 - 28 702-400, Telefax: 0 89 - 28 702-477
eMail:
info@diabetesstiftung.de
Internet:
www.diabetesstiftung.de


Copyright © 2001 dpa / news aktuell

Zur Homepage von news aktuell

 

Die Welt, 14.11.2001 

Welt-Diabetestag erinnert an unterschätzte Volkskrankheit

Gesunder Lebensstil und Disziplin als Therapie

Von Kim Brandenburg

Hamburg - Diabetiker erleiden drei bis fünf Mal häufiger einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall als Nichtdiabetiker. "Diabetes ist zu einer gefährlichen Gefäßkrankheit geworden", sagte der Präsident der Deutschen Diabetes-Union, Helmut Henrichs, am Dienstag auf einer Veranstaltung in Erfurt zum Weltdiabetestag am Mittwoch. Rund 80 Prozent der Zuckerkranken sterben an diesen Gefäßerkrankungen, und von den 300.000, die jährlich in Deutschland an Herzinfarkt erkranken, sind ein Drittel Diabetiker.

Bislang habe sich die Medizin vorrangig auf Diabetesschäden an Augen, Nieren und Nervensystem konzentriert, sagte Henrichs. Das "diabetische Herz" würde noch unterschätzt. Nach neuesten Studien müsse sich die Diabetesbehandlung daher verstärkt der Kontrolle des Blutdruckes und des Cholesterinspiegels zuwenden. Allerdings gebe es in der Bevölkerung ein geringes Bewusstsein für die Gefährlichkeit der Diabetes. In Deutschland leben etwa acht Millionen Diabetiker, die Hälfte unerkannt.

Heute am Weltdiabetestag, dem Geburtstag des Insulin-Entdeckers Frederick Banting (1891-1941), machen Ärzte und Betroffene auf Gefahren und Behandlungsmöglichkeiten der Volkskrankheit aufmerksam. Und Psychologen weisen mit einer neuen Studie darauf hin, dass Ängste und Depressionen von Diabetespatienten oft unerkannt bleiben. Weniger als die Hälfte der Ärzte sehe sich in der Lage, die psychischen Bedürfnisse ihrer Patienten zu erkennen und darauf einzugehen. Trotzdem überwiesen nur sehr wenige ihre Patienten an einen Psychologen, stellt die Untersuchung unter Schirmherrschaft der Internationalen Diabetes-Vereinigung fest.

Mediziner unterscheiden zwischen einem Diabetes Typ 1, an dem rund zehn Prozent der Zuckerkranken und meist jüngere Patienten leiden, und einem Diabetes Typ 2. Bei dem mit 90 Prozent erheblich weiter verbreiteten Typ 2 sind die Symptome zu Beginn der Krankheit nicht so drastisch: "Die Patienten klagen meist über allgemeine Mattigkeit", sagt Peter Bottermann, Medizinprofessor und Sprecher der Deutschen Diabetes-Gesellschaft. Erst in fortgeschritteneren Stadien kämen Sehprobleme, eine taubes Gefühl an den Füßen oder schlecht heilende Wunden hinzu. "Wegen der schleichenden Symptome wird Diabetes Typ 2 oft erst per Zufall erkannt."

Es drohen jedoch Spätfolgen wie Erblindung, Amputationen und Nierenversagen. "Die beste Behandlungsmöglichkeit bei Diabetes Typ 2 ist eine Änderung der Lebensgewohnheiten", sagt Bottermann. Eine gesunde, kohlenhydratreiche und fettarme Ernährung sowie ausreichend Bewegung könnten in den meisten Fällen den Diabetes aufhalten. "Dies ist so ziemlich die einzige Krankheit, bei der Patienten sich selbst behandeln müssen. Der Doktor kann nur beratend zur Seite stehen." Oft sei es jedoch schwer, die Betroffenen zu einem neuen Lebensstil zu bewegen. Laut Bottermann sind rund 85 Prozent der Patienten übergewichtig.

Beim Diabetes Typ 2 produziert der Körper - im Gegensatz zum Typ 1 - zwar noch eigenes Insulin, jedoch nicht in ausreichender Menge. Dieses Hormon der Bauchspeicheldrüse reguliert den Stoffwechsel. Ist die Insulinproduktion gestört, nehmen die Körperzellen nicht mehr ausreichend Zucker zur Energieversorgung auf, der Patient fühlt sich müde. Im Gegenzug steigt der Blutzuckerspiegel, was zu den schweren Folgeschäden führen kann. Beim Diabetes Typ 1 produziert der Körper kein Insulin mehr - der Patient ist da zwingend auf Insulinspritzen angewiesen.

Nach wissenschaftlichen Einschätzungen wird sich die Zahl der Diabeteskranken in Deutschland in den kommenden 10 bis 20 Jahren verdoppeln. Eine Ursache ist der häufig ungesunde Lebensstil in Industrieländern. Auch weltweit sei mit einem großen Anstieg zu rechnen, so zum Beispiel in Schwellenländer einhergehend mit dem wirtschaftlichen Aufstieg, erklärt Bottermann. Ein gutes Beispiel für dieses Phänomen sei Deutschland: "In der Nachkriegszeit gab es bei uns quasi keinen Diabetes Typ 2."

  Links ins World Wide Web
Der Bund im Netz:
www.diabetikerbund.de

Infos zu Diabetes im Netz:
www.diabetes.de

Die Gesellschaft im Netz:
www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de


Copyright © 2001 Die Welt

Zur Homepage der Welt

 

Thüringer Allgemeine Zeitung, 14.11.2001 

Gefäßkatastrophen

Von Jürgen REICHENBÄCHER

Heute ist Weltdiabetestag. Zur diesjährigen Bundesveranstaltung im Erfurter Kaisersaal werden über 600 Mediziner, viele ihrer Patienten erwartet. Das Motto heißt "Diabetes - Herz und Kreislauf".

Mancher der etwa 160 000 Thüringer Diabetiker wird schockiert sein, wenn er die aktuelle Nachricht dazu liest. Nachricht von Experten wie den Professoren Rüdiger Landgraf, Peter Bottermann (beide München), Helmut Henrichs (Quakenbrück) oder Harald Schmechel (Weimar): 75 Prozent aller Patienten mit Diabetes sterben an Herzinfarkt oder Schlaganfall. Die vermeintlich "entschärfte Zuckerkrankheit" mit Durst und Mattigkeit hat ihr Bedrohungspotenzial dramatisch gewandelt. Sie entpuppt sich immer spürbarer als heimlich schwelende Gefäßerkrankung. Zunächst ging es nur um Gefäßschädigungen mit Gefahren für Augen, Nieren oder Unterschenkel (diabetischer Fuß, oft lebensrettende Amputation).

Am Ende von unbehandelter oder zu spät erkannter Diabetes steht heute die Gefäßkatastrophe, mit nur hier neuen, sonst aber längst bekannten und gefürchteten "Komplizen im Schadenskartell" - Übergewicht, Bluthochdruck, Störung des Fettstoffwechsels. Der 40-jährige Diabetiker hat das Risiko eines 70-jährigen Nichtdiabetikers. Die erbliche Komponente erhöht es um das 2,5-Fache, hieß es. Oder: Frauen mit Übergewicht schleppen das dreifache Diabetesrisiko mit sich herum, Männer das 2,3-fache.

Dabei sollen etwa 20 000 Thüringer die Gefahr gar nicht erkennen können, weil ihre Diabetes noch unerkannt ist. Zugleich muss die Statistik wei-teren Anstieg registrieren; in den nächsten zehn Jahren auf rund 180 000 Erkrankte. Aber dem kann einiges entgegen gestellt werden. 40 Schwerpunktpraxen klären auf, stellen richtig ein. Seit 1994 auf Grundlage eines Vertrages mit der AOK, seit 1998 als Bundesmodellprojekt. "Betreuung und Aufklärung haben sich deutlich verbessert," sagt Edith Claußen, Landeschefin vom Diabetikerbund. Indes, noch fehlen weitere fünf bis zehn solche Praxen, besonders im Ilmkreis und Sondershausen. Und von den 1200 Hausärzten mit solcher Berechtigung wären dem Projekt nur rund 400 treu geblieben, so Claußen. Aber heute, aus besonderem Anlass, soll eine weiterführende Vereinbarung mit der AOK unterschrieben werden. Dringlich nötige Aufklärung und Hilfe dürfen nun erst recht nicht nur AOK-Versicherten zugute kommen. Andere Kassen werden heute aufgefordert, sich anzuschließen.

Wie stets wiegt frühes Erkennen schwer. Die 70 Diabetiker-Selbsthilfegruppen im Freistaat sind dabei hoch zu schätzen.

Copyright © 2001 Thüringer Allgemeine Zeitung

Zur Homepage der Thüringer Allgemeinen Zeitung

 

Freies Wort, 14.11.2001

14. NOVEMBER - WELTDIABETESTAG

In Thüringen leben 135000 Diabetiker

Von Anke Schmidt-Kraska

Bild: Das weltweit erste solarbetriebene Blutzucker-Meßgerät für Diabetiker wird seit Anfang 1999 von der Cardimac GmbH aus dem mecklenburgischen Lüdersdorf angeboten. «Solarimac» ermöglicht Diabetikern durch genaue Blutzuckerangaben das exakte Dosieren ihrer Medikamente. - Aufn: dpa/Archiv
Erfurt. In Thüringen leben 135000 Diabetiker, in ganz Deutschland sind es vier Millionen. Doch ungefähr die gleiche Anzahl weiß nach Einschätzung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft nicht, dass sie an dieser Krankheit leiden. „Betroffene aufzuklären und sie zu Experten in eigener Sache zu machen“ hält die Landesvorsitzende des Deutschen Diabetiker-Bundes Thüringen, Edith Claußen, für sehr wichtig. Es gebe heute gute Möglichkeiten Diabetes früh zu erkennen und zu behandeln.

In Erfurt werden Betroffenen und Medizinern Vorträge und Diskussionen geboten, um „Herzinfarkt und Schlaganfall als Diabetes-Folgen zu verstehen“. Dass Diabetiker häufiger an „Augen- und Nierenerkrankungen leiden, ist bekannt, aber dass Infarkte Diabetiker häufiger treffen als Gesunde“, müssen sich Betroffene und all jene Menschen bewusst machen, die zu den „Risikogruppen“ gehören, meint Prof. Helmut R. Henrichs von der Deutschen Diabetes-Union. Unter den 300.000 Menschen, die jährlich in Deutschland einen Herzinfarkt erleiden, seien 120.000 Diabetiker, jedoch überlebten 70 Prozent der Diabetiker eine solche Herzattacke nicht. So steige bei „zuckerkranken“ Frauen das Herzinfarkt-Risiko auf das Sechsfache, bei Männern auf das Vierfache. Laut Dr. Hannelore Löwel vom Institut für Epidemiologie in Oberschleißheim seien vor allem Menschen gefährdet, die in der Kindheit an Übergewicht litten, erblich vorbelastet“ und eine „ungesunde Lebensweise“ hätten.

Der Präsident der Deutschen Diabetes-Gesellschaft, Prof. Rüdiger Landgraf rät zu „körperlicher Aktivität sechsmal in der Woche“ und einer kombinierten Therapie bei Diabetespatienten. „Das Abc-Rezept beinhaltet blutdruck-, cholesterin- und blutzuckerorientierte Therapien“, so Landgraf. Doch neben der medikamentösen Behandlung, einer umfangreichen Aufklärung ist nach Ansicht der Internationalen Diabetes-Föderation auch die emotionale und psychische Aufklärung der Betroffenen erforderlich.

Laut einer Studie fühlen sich 70 Prozent der in Deutschland lebenden Diabetiker wohl. Ein Fortschritt, der sowohl der Früherkennung als auch der Therapie durch Hausärzte, Fachärzte und Diabetes-Berater zu verdanken ist. Vor der Erfindung des Insulins 1922 bedeutete die Diagnose Diabetes das Todesurteil.

95 Prozent der Diabetiker leiden am Diabetes mellitus Typ II, der so genannten „Altersdiabetes“. Die Zahl der Diabetiker weltweit wird nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation bis zum Jahr 2025 von derzeit 150 Millionen Menschen auf 300 Millionen steigen. Die Komplikationen von Diabeteserkrankungen machen laut Diabetes-Union zwischen fünf und zehn Prozent des nationalen Gesundheitsbudgets aus.



Copyright © 2001 Freies Wort

Zur Homepage des Freien Worts

 

Thüringische Landeszeitung, 14.11.2001 

Immer mehr Zuckerkranke


Erfurt. (dpa/tlz) Diabetiker erleiden drei bis fünf Mal häufiger einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall als Nicht-Diabetiker. "Diabetes ist zu einer gefährlichen Gefäßkrankheit geworden", sagte der Präsident der Deutschen Diabetes-Union, Helmut Henrichs, am Dienstag in Erfurt zum Weltdiabetestag 2001 am heutigen Mittwoch. Diese Risiken würden oft unterschätzt. 70 Prozent der Diabetiker überlebten den ersten Herzinfarkt nicht. Als Stoffwechselkrankheit kann Diabetes Erblindung, Nierenversagen oder Amputation nach sich ziehen.

Der Weltdiabetestag zum Thema "Diabetes - Herz und Gefäßsystem" wird am 14. November in 176 Ländern der Erde begangen. Weltweit gibt es zurzeit über 150 Millionen Diabetiker. Die Weltgesundheitsorganisation rechnet bis 2025 mit einem Ansteigen auf 300 Millionen. Dies sei Folge des Bevölkerungswachstums, deshöheren Alters, aber auch der Verstädterung und der ungesunden Ernährungs- und Lebensgewohnheiten.

In Deutschland leben etwa acht Millionen Diabetiker, die Hälfte davon wisse nichts von ihrer Erkrankung, sagte Klaus Fehrmann, Vorsitzender des Deutschen Diabetiker Bundes. Der Diabetes Typ II - daran sind etwa 90 Prozent der Diabetiker erkrankt - sei eine schleichende Krankheit, die oft erst nach einigen Jahren entdeckt wird. Dann seien aber Organe bereits geschädigt. Die Stoffwechselstörung Diabetes zeige sich heute zunehmend mit "neuen Komplizen im Schadenskartell" wie beispielsweise Übergewicht, Bluthochdruck und Fettwechselstörung, sagte Henrichs. Etwa 50 bis 70Prozent der Diabetiker leiden beispielsweise an zu hohem Blutdruck. Nach einer Langzeitstudie in Deutschland ist das Herzinfarktrisiko bei Männern viermal, das derFrauen sechsmal höher als bei Nichtdiabetikern.

Lebensweise und Motivation des einzelnen Menschen habe bei der Hinauszögerung und Bewältigung der Krankheit eine immer größere Bedeutung. Mit körperlicher Aktivität und Umstellung der Ernährungsweise kann die "Diabetesmanifestation" nach Expertenmeinung bereits um 58 Prozent gesenkt werden.

Übergewicht bei Jugendlichen ist eine erhebliche Gefahr, später an Diabetes zu erkranken. Frauen, die weniger als eine Stunde in der Woche Sport treiben, verdoppeln ihr Diabetesrisiko.



Copyright © 2001 Thüringische Landeszeitung

Zur Homepage der Thüringischen Landeszeitung

 









[ Home | Anfang | Diabetes | Angebote | Informationen | DDB Hannover | DDB Niedersachsen | Diabetes im WWW ]

© copyright Wolfgang Sander  Webmaster@Diabetiker-Hannover.de   letzte Änderung: 17.11.2001