Fußkomplikationen beim DiabetesWie können wir sie verhindern |
Die Füße von Diabetikern sind gefährdet | Amputation? |
Hinweise für Nervenschädigungen (Neuropathie) | Vorbeugung und Fuß-Fürsorge |
Hinweise für Durchblutungsstörungen | Geeignetes Schuhwerk |
Wir hören, lesen und erleben: Die Füße von Diabetikern sind gefährdet. Besonders, wenn sich
Wir wissen, daß Nervenschäden und/oder Durchblutungsstörungen vor allem bei jenen entstehen, deren Diabetes über längere Zeit schlecht eingestellt oder jahrelang unentdeckt verlief. Derzeit ist jeder dritte bis vierte Diabetiker anfällig für eine Fußschädigung. Diabetiker werden 40 mal häufiger amputiert als Nichtdiabetiker. Wir wissen aber auch, daß diese hohe Amputationsrate mindestens um die Hälfte gesenkt werden kann (St. Vincent Deklaration von 1989). Dabei können die Betroffenen entscheidend dazu beitragen, daß Fußkomplikationen oder Amputationen verhindert werden. Information ist allesNervenschäden oder Durchblutungsstörungen entwickeln sich allmählich und oftmals unbemerkt. Nicht jeder Diabetiker wird regelmäßig ärztlich daraufhin untersucht. Daher müssen Betroffene wissen, welche Anzeichen sie bei sich selbst erkennen können. |
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Hinweise für Nervenschädigungen (Neuropathie)
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Hinweise für Durchblutungsstörungen
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Häufig liegen Nervenstörungen und Durchblutungsstörungen gemeinsam vor (Mischform). Dann kommt es trotz gestörter Durchblutung selten zu Schmerzen beim Gehen. Diese Form des diabetischen Fußes ist besonders gefährlich. Durch gezielte Behandlung können aber auch hier Verbesserungen erreicht werden. |
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Was tun, wenn es Hinweise für Nervenschäden oder Durchblutungsstörungen gibt?Lassen Sie Ihre Füße vom Hausarzt oder Diabetesarzt untersuchen. Die ärztliche Fußuntersuchung beinhaltet die Prüfung mit
der Stimmgabel (Nervenschädigung ?) sowie das Tasten der Arterienpulse (Durchblutungsstörungen ?), aber
auch die Beurteilung des Schuhwerkes. Gibt es Hinweise für eine Durchblutungsstörung, erfolgt eine Messung
des Blutflusses mittels Ultraschall (Doppler). |
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Was tun, wenn man Ihnen eine Amputation vorschlägt ?Drängen Sie auf sorgfältige Diagnostik (Nervenschädigung ?, Durchblutungsstörung ?, oder beides ?). Bei ausschließlicher Nervenschädigung (Neuropathie) ist eine Amputation nur bei lebensbedrohlicher Allgemeininfektion nötig. Vereitertes oder abgestorbenes Gewebe kann unter Erhalt der Zehen des Fußes chirurgisch entfernt werden. Bei nachgewiesener Durchblutungsstörung muß unbedingt abgeklärt werden, ob die Durchblutung verbessert werden kann (s.o.). Es ist erwiesen, daß auch Diabetiker gute Chancen haben, durch Verbesserung der Durchblutung ihre Beine zu behalten. Lassen Sie im Zweifelsfall eine Zweitmeinung durch einen anderen Spezialisten einholen bzw. nehmen Sie Kontakt zu einer Diabetes-Fuß-Ambulanz auf. Sowohl bei Nervenschädigungen als auch bei Durchblutungsstörungen ist natürlich eine konsequente gute Blutzuckereinstellung wichtig (Verbesserung der Nervenfunktion und der Fließeigenschaften des Blutes!). |
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Was tun zur persönlichen Vorbeugung ?Die Mehrzahl diabetischer Fußgeschwüre entsteht aus Bagatellverletzungen, die infolge Neuropathie nicht rechtzeitig wahrgenommen werden. Durch herabgesetzte Abwehrfunktion des Gewebes gegenüber Keimen (Bakterien) können sich bei verzögerter oder falscher Behandlung kleinste Verletzungen zu schweren Infektionen des Fußes oder des Beines ausweiten. |
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Wichtige Tips für die Fuß-FürsorgeAnschauen: Waschen: Pflegen: Strümpfe: Hühneraugen:
Schwielen: Nägel: Verletzungen: |
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Bei Fieber, Schüttelfrost oder Veränderungen an der Wunde wie Rötung, Schwellung oder Eiterbildung suchen Sie sofort Ihren Hausarzt oder eine diabetologische Fußambulanz auf. Jede Stunde zählt, denn je früher eine sachgerechte Behandlung einsetzt, desto größer sind die Heilungs-Chancen. |
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Schuhe: Geeignetes Schuhwerk
Niemals im Urlaub oder bei Wanderungen neue, nicht eingelaufene Schuhe tragen. Vorsicht mit "Gesundheitsschuhen": Vorgefertigte Fußbettungen mit Relief oder Noppen zur Massage sind gefährlich bei einer Nervenschädigung, da sie oft unbemerkt zu Druckstellen, Blasenbildung und Fußgeschwüren führen. Ist eine orthopädische Schuhversorgung nötig, sollte sie durch einen diabetologisch geschulten Orthopädie-Schuhmacher erfolgen. Achtung!Bevor Sie die angefertigten Schuhe in Gebrauch nehmen, müssen Sie sie von Ihrem Diabetesarzt oder in der Diabetes-Fußambulanz auf fachgerechte Anfertigung kontrollieren lassen. Noch nicht alle Orthopädieschuhmacher haben Erfahrung mit der Anfertigung von orthopädischen Schuhen für Diabetiker. |
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Weitere Tips zum Schutz gefährdeter Füße:
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Dr. med. Carola Zemlin, Internistin/Diabetologin; |
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Herausgeber / Anschrift:
Bundesgeschäftsstelle |
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© DDB Kurzinformationen vom Deutschen Diabetiker-Bund e.V., 4. Auflage, 1997 Der Druck dieses Merkblattes wurde von der Barmer Ersatzkasse finanziell gefördert. |
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© copyright Wolfgang Sander Wolfgang.Sander@T-online.de letzte Änderung: 15.04.2000 |