dpa / news aktuell - ots, 26.09.2002 

KBV spricht sich für Disease-Management-Programme aus Patient muss im Mittelpunkt des Handelns stehen

Berlin (ots) - Im Interesse der raschen Einführung strukturierter Behandlungsprogramme für chronisch kranke Patienten befürwortete der Länderausschuss der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in seiner gestrigen Sitzung mit großer Mehrheit den Abschluss von Disease-Management-Verträgen für Diabetes und für Brustkrebs. Das Gremium warnte jedoch erneut davor, das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient in Frage zu stellen. "Wenn die Krankenkassen sich, am behandelnden Arzt vorbei, als Case Manager zu profilieren versuchen, dann ist das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient zerstört. Das wollen und das können wir Ärzte nicht hinnehmen", so Dr. Manfred Richter-Reichhelm, Erster Vorsitzender der KBV.

Die derzeit vorgesehene Kopplung der Disease-Management- Programme an den Risikostrukturausgleich führe außerdem zu einem erheblichen Verwaltungs- und Dokumentationsaufwand auf Seiten der Ärzteschaft, gab Dr. Leonhard Hansen, Zweiter Vorsitzender der KBV, zu bedenken: "Es kann doch nicht sein, dass die Ökonomie im Vordergrund steht, wo eigentlich der Mensch im Mittelpunkt des Handelns stehen sollte." KBV-Chef Richter-Reichhelm erneuerte seinen Appell an alle Beteiligten, dafür Sorge zu tragen, dass der bürokratische Aufwand im Zusammenhang mit den Disease-Management-Programmen nicht überhand nimmt: "Wir müssen den 'Papierkrieg' auf ein Minimum reduzieren, damit sich der Arzt auf das Wesentliche konzentrieren kann, nämlich den Patienten."

In Verhandlungen zwischen der Kassenärztlichen Vereinigungen und den Krankenkassen sind bereits Konzepte entwickelt worden, die vorsehen, versichertenbezogene Befundergebnisse nur in einer gemeinsamen Datenannahmestelle zu speichern. Diese Daten wären soweit wie möglich pseudonymisiert und könnten nur im Wege vertraglicher Regelungen für das Disease-Management verwendet werden. Der Länderausschuss der KBV sprach sich in seiner gestrigen Sitzung dafür aus, diese Vertragskonzepte unverzüglich dem Bundesversicherungsamt zur Prüfung der Akkreditierungsfähigkeit vorzulegen, um auf dieser Grundlage bald möglichst die ersten Disease-Management-Verträge abschließen zu können.

ots Originaltext: Kassenärztliche Bundesvereinigung KBV

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