Diabetes News, 16.08.2001 


Presseinformation von Frost & Sullivan

Der Europamarkt für Insulininjektionsgeräte und Diabetes-Medikation

Die Zukunft der Insulininjektionsgeräte liegt in den Händen der Patienten

Der europäische Markt für Insulininjektionsgeräte und Diabetes-Medikation erwirtschaftete im letzten Jahr einen Umsatz von 438,9 Millionen US-Dollar. Laut einer neuen Analyse der internationalen Unternehmensberatung Frost & Sullivan wird es jedoch in den nächsten Jahren eine Marktveränderung geben, was die verschiedenen Produktsegmente betrifft. Während die Umsätze mit Insulinspritzen fallen werden, geht der Trend hin zu wiederverwendbaren Insulinstiften und Insulinpumpen. Hinzu kommen neue Entwicklungen im Bereich der nadellosen Technologien.

Nach neuesten Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind derzeit weltweit 175 Millionen Menschen mit Diabetes diagnostiziert. Bis 2010 sollen es bereits 239 Millionen Menschen sein. Die Gründe für die Steigerung sind verbesserte Diagnosemethoden einerseits, immer mehr Neuerkrankungen andererseits. 87 Prozent der Patienten gehören dem Diabetes-Typ zwei an. Zunehmende Fettleibigkeit, eine sich verändernde Altersstruktur der Bevölkerung hin zu mehr Menschen älter als 50 Jahre sowie höhere Diagnoseraten sind Faktoren, die in den meisten europäischen Ländern dafür sorgen werden, dass diese Zahl zunehmen wird.

Insulinstifte in den meisten europäischen Ländern führend

Wiederverwendbare Insulinstifte werden sich voraussichtlich an die Spitze des Marktes in Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien stellen. Patienten sollen an diese Form der Insulininjektion gebunden werden, indem die Hersteller dazu übergehen, die Stifte zu verschenken. Laut Jason Dabek, Industry Manager bei Frost & Sullivan, hat das den Vorteil, dass man sich damit langfristige Marktanteile sichern kann, gerade was die zukünftigen Diabetes-Patienten angeht. "Dadurch, dass man mit Hilfe der Stifte die Dosierung verändern kann, ist die Anwendung eines Insulinstiftes wesentlich ausgeklügelter und angenehmer als eine Spritze und stellt eine einfachere Verabreichungsart dar."

In Deutschland Produktvorteil wichtiger als Preis

Im Gegensatz zu seinen europäischen Nachbarn entwickelt sich der deutsche Markt für Insulininjektionsgeräte dahin, dass Insulinpumpen an der Spitze der Produktsegmente stehen werden. Der deutsche Markt ist dafür bekannt, dass Produktvorteile in der Prioritätensetzung vor dem Preis liegen, was zum vermehrten Einsatz von Insulinpumpen führen wird. Denn Pumpen liegen in der Anwenderfreundlichkeit noch vor Spritzen und Stiften.

Treue der Patienten hält Markt für Insulinspritzen stabil

Allerdings gibt es unter den deutschen Diabetes-Patienten eine treue Gruppe von Anhängern der Insulinspritze. Diese Patienten verwenden Insulinspritzen schon über einen derartig langen Zeitraum, dass sich daraus eine starke Loyalität zu diesem Injektionsinstrument entwickelt hat. Die Umsätze mit Insulinspritzen sind daher auf einer Basis verankert, die von den drohenden Veränderungen des Marktes nicht so leicht angegriffen werden kann.

Bald schon Insuline zum Inhalieren?

Die Entwicklung nadelloser Insulininjektionsmethoden wird den gesamten europäischen Markt beeinflussen. Hierzu gehören unter anderem Insuline zum Inhalieren, die eine enorme Erleichterung für Diabetes-Patienten darstellen könnten, indem sie das emotionale und auch physische Trauma der täglichen Injektion von weltweit ungefähr 50 Millionen Insulinverwendern beseitigen. Zur Zeit befindet man sich noch in der Entwicklungshase, doch es ist abzusehen, dass diese neuartige Technologie den Markt für die Hersteller von Spritzen, Stiften, aber auch Insulinpumpen drastisch verändern wird.

Rund um den Diabetes-Markt

Die Analyse ist Teil eines Subskriptionsdienstes von Frost & Sullivan, der den gesamten Diabetesmarkt weltweit abdeckt. Bestandteile sind ständig aktualisierte Marktdaten und Prognosen, Wettbewerberprofile und Nachrichten aus der Branche. Analysen des US-amerikanischen und asiatischen Marktes werden noch in diesem Jahr veröffentlicht.

Titel: European Diabetes Drug Delivery Market - A Frost & Sullivan Global Diabetes Subscription (Report 9636)



Die Unternehmensberatung Frost & Sullivan beobachtet ständig eine Reihe wichtiger Hightech-Branchen und befragt diese auf neue Markttrends, Kennzahlen und Unternehmensstrategien.

Frost & Sullivan wurde 1961 in New York gegründet und ist heute als internationale Unternehmensberatung auf den Geschäftsfeldern Marktforschung und Marketingberatung aktiv.

Mit rund 750 Mitarbeitern liefert Frost & Sullivan seinen Kunden in allen Hochtechnologiebranchen wichtige Daten für strategische Entscheidungen. Seminare, Konferenzen und Managementtrainings ergänzen das Angebot.

Frost & Sullivan verfügt über europäische Büros in London, Paris und Frankfurt sowie über eigene Forschungszentren in Kalifornien, London und Singapur.

Weitere Informationen:

Katja Feick, Public Relations Executive
Klemensstr. 9, 60487 Frankfurt/Main
Tel. 069-77033-12, Fax 069-234566
Katja.feick@fs-europe.com
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