dpa / news aktuell - ots, 08.03.2005 

Neue Behandlungsstrategie ist im Begriff die Bluthochdrucktherapie zu revolutionieren

ASCOT-Ergebnisse dehnen lebensrettende Vorteile von Perindopril auf alle Hochdruckkranken aus


Die Behandlung von Bluthochdruck ist nach den neusten, heute bei den American College of Cardiology (ACC) Annual Scientific Sessions vorgestellten Ergebnisse der Anglo-Scandinavian Cardiac Outcomes Trial (ASCOT) im Begriff, auf den Kopf gestellt zu werden (1). Die vorläufigen, bahnbrechenden Ergebnisse weisen darauf hin, dass eine Kombinationsbehandlung mit Amlodipin und COVERSYL(R) (Perindopril), indem sie die Gesamtmortalität der Hochdruckpatienten senkt, signifikant besser ist, als die gängige First-Line Behandlungsstrategie mit Atenolol/Bendroflumethiazid. In Grossbritannien nehmen über 2 Millionen Bluthochdruckpatienten entweder Betablocker, Diuretika oder beides. Von ihnen erhalten über 900.000 Atenolol oder Bendroflumethiazid als Monotherapie und weitere 639.000 Patienten nehmen eine Kombination von beiden.

"Diese Ergebnisse sind von enormer Bedeutung für die künftige Behandlung von Bluthochdruck", sagte Professor Peter Sever, einer der Vorsitzenden des Lenkungsausschusses. "Die mit Perindopril/Amlodipin im Vergleich zu Atenolol/Bendroflumethiazid einhergehenden Gesundheitsvorteile lassen Bedenken in Bezug auf die künftige Rolle von Betablockern in der First-Line-Behandlung von Bluthochdruck aufkommen".

ASCOT ist eine bedeutende, multi-nationale Studie mit über 19.000 Hochdruckpatienten, die die Wirksamkeit zweier verschiedener Behandlungsstrategien für die Verringerung kardiovaskulärer Ereignisse verglich. Die neue Behandlungsstrategie (mit Perindopril, einem Inhibitor des Angiotensin konvertierenden Enzyms und Amlodipin, einem Kalziumkanalblocker) bot bedeutende Vorteile gegenüber der herkömmlichen Behandlungsstrategie (mit Atenolol, einem Betablocker und Bendroflumethiazid, dem Thiazid Diuretikum). Die Vorteile waren so gross, dass die Studie vorzeitig im Dezember 2004 vom ASCOT Lenkungsausschuss beendet wurde. Es ist das erste Mal, dass eine Bluthochdruckstudie wegen unterschiedlicher Gesamtmortalität bei zwei Hochdruckbehandlungsmethoden vorzeitig abgebrochen wurde.

Die Studie ergab, dass die Perindopril/Amlodipin Kombinationsbehandlung im Vergleich zur Atenolol/Bendroflumethiazid-Kombination die Gesamtmortalität für alle Todesursachen; kardiovaskulären Tod, Schlaganfall (um ca. 25%), Koronarereignisse (um ca. 15%) und neu-einsetzendem Diabetes signifikant reduziert.

"Die Ergebnisse dieser Studie sind eine grosse Neuigkeit", sagte Dr. Adrian Brady, beratender Kardiologe bei der Glasgow Royal Infirmary. "Sie stellen nicht nur den Wert von Betablockern in der First-Line-Behandlung von Bluthochdruck in Frage, sondern unterstützen auch die zunehmende Evidenz, für die über die blutdrucksenkende hinausgehenden Wirkungen von Perindopril, die bereits in Studien wie EUROPA und PROGRESS nachgewiesen wurden".

Bluthochdruck ist ein wesentlicher Risikofaktor für koronare Herzkrankheit und Schlaganfall und es gibt für Perindopril bereits signifikante Wirksamkeitsnachweise bei Patienten, bei denen diese Erkrankungen bereits diagnostiziert wurden. In der EUROPA Studie(2) mit Patienten mit koronarer Herzkrankheit, brachte die Gabe von Perindopril, zusätzliche zur existierenden Behandlung, eine weitere relative Risikoreduktion von 20% für die kombinierten Endpunkte kardiovaskulärer Tod, nicht letaler Myokardinfarkt und Wiederbelebung nach Herzstillstand. Die PROGRESS Studie(3) wiederum zeigte, dass bei einem von 10 Patienten mit Hirnschlag, eine auf Perindopril basierende Behandlung, Tod, Myokardinfarkt bzw. weitere Schlaganfälle über einen Behandlungsdauer von vier Jahren verhinderte. Die Ergebnisse der ASCOT Studie dehnen nun die aufregenden Vorteile von Perindopril auf Patienten aus, die Bluthochdruck haben aber keinerlei Hinweis auf eine koronare Herzkrankheit.

Die endgültigen Ergebnisse werden im Laufe des Jahres präsentiert und veröffentlicht werden und es wird allgemein erwartet, dass die Richtlinien zur Bluthochdruckbehandlung im Lichte dieser Ergebnisse überarbeitet werden müssen.

Redaktionelle Hinweise

Die ASCOT Studie umfasst über 19.000 Patienten aus Grossbritannien, Irland und Skandinavien und wird von der British Hypertension Society unterstützt. Alle Patienten hatten Bluthochdruck und mindestens drei weitere vorgegebene kardiovaskuläre Risikofaktoren, wie z.B. Alter über 50 Jahre, Rauchen und Vorkommen von Herzkranzgefässvorfällen in der Familie. Ziel der ASCOT Studie war es, die Hypothese zu überprüfen, ob eine moderne Behandlung des Bluthochdrucks zur primären Vorbeugung der koronare Herzerkrankung wirkungsvoller ist als eine hergebrachte. Die mittlere Behandlungsdauer betrug ungefähr fünfeinhalb Jahre. Die vollständigen Ergebnisse der ASCOT Studie werden voraussichtlich im September veröffentlicht.

Perindopril ist weltweit zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzinsuffizienz unter den Bezeichnungen COVERSYL(c), COVEREX(c), ACERTIL(c), PRESTARIUM(c), PREXANIL(c), PREXUM(c), COVERENE(c), COVERSUM(c), PROCAPTAN(c) und ACEON(c) zugelassen.

Quellenhinweise

(1) Sever P, Dahlöf B, Poulter N et al. Rationale, design, methods and baseline demographs of participants of the Anglo-Scandinavian Cardiac Outcomes Trial. J Hypertens 2001;19:1139-1147

(2) EUROPA Study Investigators. Efficacy of perindopril in reduction of cardiovascular events among patients with stable coronary artery disease: randomised, double-blind, placebo-controlled, multicentre trial (the EUROPA study). Lancet 2003; 362: 782-788.

(3) Randomised trial of the perindopril-based blood-pressure-lowering regimen among 6105 individuals with previous stroke or transient ischaemic attack. PROGRESS collaborative group. Lancet 2001;358: 1033-41


Pressekontakt:
Für weitergehende Informationen und Interviewverabredungen mit
Professor Peter Sever, wenden Sie sich bitte an: Olivia Garbutt, CPR
Worldwide, eine Abteilung der Fleishman Hillard Limited, Tel.:
+44-207-306-9000, E-Mail:
garbutto@fleishmaneurope.com


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