Informationsdienst Wissenschaft (idw), 11.06.2003 

Die Niere - "Das unterschätzte Organ" - Weltkongress am 12.6. zu Ende

Weltkongress in Berlin zeigt große Fortschritte in Vorbeugung von Krankheiten und in der Behandlung des für zahlreiche Krankheiten bedeutsamen Organs


Berlin, den 12. Juni 2003 - Mit über 8.600 Teilnehmern geht am Donnerstag der Weltkongress für Nephrologie (World Congress of Nephrology) WCN 2003 in Berlin zu Ende, der am Pfingstsonntag begonnen hatte. Prof. Kai-Uwe Eckardt, Generalsekretär des Kongresses, bezeichnete die Veranstaltung als Erfolg besonders auch für die europäischen und deutschen Fachgesellschaften für Nierenheilkunde und ihren Ruf in Übersee.

Eines der bedeutsamsten Ergebnisse des WCN wird sein Beitrag dazu sein, dass Nierenerkrankungen nicht mehr so häufig viel zu spät erkannt werden. Neben ihrer Entgiftungsfunktion haben die Nieren nämlich eine große Bedeutung für andere Organsysteme. Der Kongress hat den engen Zusammenhang mit der Entwicklung und dem Verlauf insbesondere von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes deutlich gemacht. Neu ist vor allem auch die Erkenntnis, dass schon geringe Einschränkungen der Nierenfunktion das Risiko zum Beispiel für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen. Ein weiteres zentrales Thema waren die Fortschritte, aber auch die noch weiter bestehenden Probleme in der Transplantationsmedizin. Ferner warnten die Fachleute im Berliner ICC erneut vor dem übermäßigen Gebrauch von Schmerz- und bestimmten Rheumamitteln. Auch neuere, derzeit heftig beworbene Medikamente können gefährlich sein. Beim Weltkongress in Berlin wurden schließlich auch Möglichkeiten aufgezeigt, auf der Grundlage der Molekularbiologie völlig neue Behandlungsansätze zu entwickeln.

Trotz einiger Bemühungen um Vorsorge haben sich in den letzten Jahren die Nierenerkrankungen zu einer "Volkskrankheit" ausgewachsen. Einer der Gründe: Die Zahl der Diabetiker steigt an. Die GUTE BOTSCHAFT: Das Fortschreiten von Nierenkrankheiten, das lebensbedrohliche Nierenversagen sowie die Zerstörung anderer Organe kann durch Vorbeugung, mehr Aufmerksamkeit in Bezug auf die Nieren und gegebenenfalls den rechtzeitigen Einsatz von Medikamenten verhindert werden!

Alle Presseinfos unter:
http://www.mwm-vermittlung.de/aktuwcn03.html

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