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Informationsdienst Wissenschaft (idw), 25.02.2005
Gesellschaft für Nephrologie begrüßt den "TÜV"
der BKK Deutschland für Diabetiker
Durchführung von Urintests im Jahres-Checkup auch für Nicht-Diabetiker
empfohlen.
Die Deutschen BKK bietet ihren Versicherten mit der Diagnose Diabetes einen erweiterten
"Jahres-Checkup" an. Dabei werden zusätzlich auch Füße, Augen sowie der Urin untersucht.
Die Gesellschaft für Nephrologie wertet die explizite Einbeziehung der Urinanalyse als wichtigen Schritt,
denn der Verlust der Nierenfunktion ist eine häufige Folge des Diabetes, die durch Früherkennung vermieden
oder zumindest hinausgezögert werden kann. Doch diese wichtige Vorsorgeuntersuchung sollte nicht nur bei Diabetikern
regelmäßig durchgeführt werden, so die Empfehlung der Gesellschaft für Nephrologie, sondern
gehört auch in die allgemeinen Vorsorgekataloge.
Viele Diabetespatienten verlieren nach langjähriger Krankheit ihre Nierenfunktion. Der durch Diabetes verursachte
Nierenfunktionsverlust (diabetische Nephropathie) weist eine steigende Inzidenz auf, bereits heute sind etwas die
Hälfte aller dialysepflichtiger Patienten Diabetiker. Die Früherkennung ist daher für die Risikogruppe
"Diabetiker" von besonderer Wichtigkeit. Da sie aber selbst bei Diabetespatienten häufig zu lax
gehandhabt wurde, begrüßt die Gesellschaft für Nephrologie die explizite Einbindung des Urintests
in den "Jahres-TÜV" der DKK für Diabetiker.
Doch auch für Nicht-Diabetiker ist ein regelmäßiger Urintest sinnvoll. Gerade weil die Niere ein
"leises Organ" ist und sich Verschlechterungen der Organfunktion nicht gleich durch Schmerzen oder andere
auffällige Symptome bemerkbar machen, ist die Früherkennung wichtig. Die Gesellschaft für Nephrologie
arbeitet seit Jahren an der Verbesserung des Vorsorgebewusstseins und setzt sich dafür ein, dass zum allgemeinen
Jahres-Checkup nicht nur die Blutbildanalyse, sondern auch ein Urintest durchgeführt wird.
Ein erhöhter Eiweißwert im Urin (Mikroalbuminurie) weist auf Nierenschädigungen hin, und ist darüber
hinaus - nach neuesten Erkenntnissen - auch ein Marker für Herz-Kreislauferkrankungen. Diese Tatsache, dass
die Nierenfunktion auch als "Surrogatmesser" für Gefäßerkrankungen herangezogen werden
kann, sowie die dramatisch steigenden Zahlen von Nierenerkrankungen rechtfertigen daher den Urintest im Vorsorgekatalog
generell - und nicht nur bei Diabetikern. Laut Prof. Jan Galle, Pressesprecher der Gesellschaft für Nephrologie,
ist diese Forderung auch ökonomisch gerechtfertigt: "Der Albuminurietest ist eine sinnvolle Früherkennungsmaßnahme.
Integriert in die Vorsorgekataloge können durch ihn langfristig Kosten, die das Gesundheitssystem erheblich
belasten - schließlich sind die Nierenersatztherapien sehr kostenintensiv - vermieden werden. Je früher
ein Nierenfunktionsverlust diagnostiziert wird, desto besser kann das Fortschreiten aufgehalten oder zumindest
hinausgezögert werden - und das zahlt sich langfristig nicht nur gesundheitsökonomisch aus, sondern erspart
vielen Betroffenen ein Leben an der Dialyse."
Für Interviewanfragen oder weitere Detailinformationen steht Ihnen die Pressestelle der Gesellschaft für
Nephrologie jederzeit gern zur Verfügung.
Pressestelle Gesellschaft für Nephrologie
Bettina Albers
medien.arbeit
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